Let’s talk about … JULE!

Julia Leicht oder wie sie alle nennen JULE

Jule ist eine weitere, junge Frau, die mich bei meinem „Women’s Networking Brunch“ sehr beeindruckt hat. Wir kannten uns vorher noch nicht. Liesa hat Jule einfach mitgebracht, weil sie dachte „das passt“, könnte „sinnvoll“ und inspirierend sein. Was soll ich sagen: das war es auch!

Jule im Gespräch beim Brunch von Sister in Law.

Jule ist unglaublich auf dem Punkt. Klar. Kompetent. Strukturiert. Sie zieht einen in ihren Bann und man ist einfach beeindruckt von ihrer Expertise.

Jule hat BWL im In- und Ausland studiert und hat direkt nach Beendigung ihres Masters bei „Bain&Company“, einer international führenden Unternehmensberatung, gearbeitet.

Alle Ampeln standen für sie auf „Grün“ und sie hätte bei Bain & Company die Karriereleiter weiter aufsteigen können. Stattdessen hat sie aber gekündigt und ist nun im Autohaus der Familie gelandet, wo sie eigentlich nie landen wollte. BÄM.

Was denkt ihr? War das eine einfache Entscheidung? Uncool oder mutig? Wahrscheinlich gehen hier die Meinungen auseinander. Ich habe hierzu aber eine ganz klare: Ich finde diesen Schritt unglaublich mutig, reflektiert und taff. Denn als junge, ungebundene Frau mit Kompetenz wird einem heute doch überall suggeriert: Go for it! Take it all! Und natürlich sind damit insbesondere Status und monetäre Dinge gemeint.

Angeregtes Gespräch beim Women’s Networking Brunch.

Jule ist aber bei sich geblieben. Sie hat gemerkt, dass die Strukturen in einem Großkonzern für sie nichts sind. Sie will freier arbeiten und gestalten und das tut sie jetzt auch. BÄM. Im Autohaus der Familie mit 40zig Angestellten. Welche (neuen) Herausforderungen da auf sie zukommen sind, hat sie uns eindrücklich erzählt.

Ein Punkt in ihrer Story hat mich allerdings überrascht: Jule erzählte, wie sie mit ihren Brüdern, die ebenfalls im Autohaus arbeiten, nach Berlin gefahren ist, um eine Auszeichnung entgegenzunehmen. Das bei der Veranstaltung fast ausschließlich Männer gewesen sind, war für mich leider nicht erstaunlich. Vielmehr das Jule sich in der Vorstellungsrunde unsicher gefühlt hat. Während Ihre Brüder für das operative Geschäft zuständig sind, ist sie halt „die Frau für alles andere“, so Jule. BÄM. Hier ist es wieder. Und ich habe es bei ihr überhaupt nicht erwartet. Denn Jule ist sichtbar, kompetent, auftrittsstark und trägt die gesamte betriebswirtschaftliche Leitung. Und dennoch …

Anne Will erzählte einmal in einem Interview, dass Frauen, wenn sie als Studiogast eingeladen werden, erstmal zögern und sagen, es sei nicht ganz ihr Thema. Wenn sie hingegen einen Mann fragen würde, sage der meistens sofort zu und frage erst später, um welches Thema es geht. BÄM.

That’s the difference. Deshalb Ladies: Ihr seid kompetent. Höchstwahrscheinlich sogar kompetenter und besser vorbereitet als so mancher Mann. Es gibt keinen Grund sich unsicher zu fühlen. Wenn wir das wirklich verinnerlichen, dann bin ich mir sicher, stellen wir uns bald selbst als die Frau „für alles andere“ vor. Denn mal ehrlich: Braucht es Titel wie CEO/Hauptgeschäftsführerin oder ähnliches? Ich meine nein. Vielmehr kommt es auf unsere innere Haltung, Kompetenz und Sichtbarkeit an.

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