Let's work together SISTER IN LAW

Tina, ich glaub ich habe dein Konzept/Sister in Law jetzt verstanden, Du bist also eine Anwältin für Frauen in Familienangelegenheiten?

NEIN. Genau das bin ich nicht.

Bei mir geht es darum, Frauen in verständlicher Sprache zu erklären, welche Rechte und Pflichten sie in der Ehe und in der Trennungsphase haben, nicht darum, sie juristisch zu vertreten. Wenn eine Trennung ansteht, füllt Sister in Law sozusagen die Lücke zwischen Frauen und Anwältinnen. Ich ersetze nicht die Anwältin.

Welche Lücke ist das?

Die Wissens- und Informationslücke, die sich auftut, wenn Frauen über eine Trennung nachdenken oder damit konfrontiert werden und unsicher sind. In diese Phase wissen viele Frauen nicht, welche rechtlichen Folgen eine mögliche Trennung mit sich bringt und was dann erst mal zu tun ist. Die wenigsten rennen dann sofort zu einer Anwältin.

Hier kommt dann Sister in Law ins Spiel.

Ich biete Unterstützung und Orientierung in dieser oft planlosen und sehr emotionalen Zeit. Es ist nicht so, dass meine Beratungen immer nur als Trennungshilfe oder der Vorbereitung einer möglichen Scheidung dienen, sondern es wird auch ausgelotet, ob und in welcher Form eine gute Beziehung weitergeführt werden kann.

Also ist Sister in Law nur für Frauen, die nicht wissen, was sie wollen?

Nein. Auch das nicht. Selbst wenn die Frauen schon wissen, dass eine Scheidung unumgänglich ist, unterstütze ich sie z.B. bei der Anwaltssuche und gebe alle wichtigen rechtlichen Infos zur Scheidung. Ich nehme mir die Zeit, sämtliche Fragen zu beantworten, die plötzlich im Raum stehen.

Die wenigsten haben "Übung in Scheidung” und stehen erst einmal völlig orientierungslos da. Ich erkläre leicht verständlich, welche Schritte zu gehen sind und welche Aufgaben es zu erledigen gibt.

Sister in Law ist also eine Schnittstelle zwischen Frauen und Anwältinnen. Vorher und währenddessen.

Ich bereite Frauen mit meinem juristischen Know How auf den ersten Anwaltstermin vor und bin auch parallel zur Anwältin immer als Ansprechpartnerin da, wenn sie irgendetwas nicht verstanden haben.

Sister in Law ist also auch ein Art “Dolmetscherin” zwischen Anwältin und Frauen. Anwältinnen haben leider nicht immer die Zeit alles genauestens zu erklären und da sie täglich mit juristischen Begriffen jonglieren, ist es ihnen oft gar nicht klar, dass viele Formulierungen für Laien völlig unverständlich sind.

Hier übersetze ich dann so lange, bis alles klar geregelt ist.

Aus meinen Beratungen weiß ich, dass sich Frauen oft klein und unsicher beim Anwalt fühlen. Sie fragen zu wenig nach und artikulieren häufig nicht, was sie genau vom Anwalt erwarten.

Wie würdest Du dich selbst beschreiben?

Ich sehe mich als „Beschleunigerin“, denn es ist wichtig, dass die Frauen aus ihrer Lethargie und Handlungsunfähigkeit herauskommen. Ich sage immer, die guten Freunde sind für den mentalen Support wichtig, ich für den “konstruktiven” Druck, damit die Frauen die Schockstarre überwinden. Das können Freunde oft nicht leisten.

Wichtig ist mir noch zu sagen: Bei mir gibt es keine individuelle Rechtsberatung.

Ich verstehe meine Arbeit auch nicht in Konkurrenz zur Anwältin, sondern als zusätzlichen Support, menschlich und natürlich mit juristischem Background. Im besten Falle lernen Frauen in meinen Mentoring/Workshops soviel, dass sie ihre individuelle Lösung finden und ich dann überflüssig bin.

Wenn hier von Anwältinnen geschrieben wird, sind Anwälte natürlich auch gemeint. Es dient lediglich der besseren Lesbarkeit.